Allgemeines Anliegen

Im Februar 2020, ein Waldorfkindergarten:

Anwesend sind 6 Erziehende: keine der Erziehenden, die teilweise über 35 Jahre alt sind, hat eine höhere staatliche Altersrente als 450 Euro auf der Renteninformation stehen. Wir stellen die Frage: wie wollen Sie Ihr Leben im Alter finanzieren? Antwort: ja, man müsste wirklich etwas tun.

Wir haben bewusst nicht nachgefragt, keinerlei Druck ausgeübt. Ergebnis: keine der betroffenen Personen hat sich gemeldet, um die eigentliche Situation zu ändern …

Im Mai 2020, ein Waldorfkindergarten:

Information zum neuen Betriebsrentenstärkungsgesetz 2018.

Eine Erziehende möchte gerne in ihren Vertrag den staatlich verpflichtenden Zuschuss von 15% bezahlt bekommen vom Arbeitgeber. Sie teilt uns eine Versicherungsscheinnummer mit. Diese ist nicht über das Versorgungswerk abgeschlossen worden. Wir prüfen die Versicherung und stellen fest, dass dies eine private Riester-Versicherung ist, die aber der Kindergarten mit 100 Euro monatlich bezahlt.

Mehrfach wurde der Erziehenden in der Vergangenheit mitgeteilt, die den Vertrag über einen Makler abgeschlossen hat, dass es eine Riester-Rente ist. Sie selbst erwähnt dies auch in der Korrespondenz.

Wir informieren den Arbeitgeber, der sagt: „das sei schon immer (seit 2013) als Entgeltumwandlung geführt worden und er bezahle dies“. Er wünscht nun eine Führung als Direktversicherung ab Beginn. In den Vertrag flossen ca. 2.800 Euro staatliche Zulagen und auch Prämie.

Auf die Frage an den Verein, weshalb der Vertrag nicht über das Versorgungswerk abgeschlossen wurde, bekommen wir die Auskunft: „ja, wir vermitteln keine Versicherungen und empfehlen auch Nichts.“

In diesem Falle-wie auch in anderen Fällen- gereicht das erheblich zum steuerlichen und rechtlichen Nachteil des Vereins und der Mitarbeitenden, da sämtliche Erklärungen zu diesem Vertrag fehlen.

Wir sind dabei, diesen Umstand zu reparieren.

Was ist unser Anliegen

Altersarmut vermeiden, sensibilisieren – auch und gerade dann, wenn es unbequem ist. Heute Altersvorsorge mit Eigenaufwand für die Erziehenden bedeutet Verzicht, es muss eine Entscheidung getroffen werden.

Im Alter gibt es keine Entscheidung mehr zu treffen: wir kennen mittlerweile mehr als eine Erziehende, die mühsam mit 700 Euro Altersrente versucht auszukommen – es ist nicht machbar – und so arbeiten diese Menschen so lange es geht versuchsweise weiter mit kleinen Tätigkeiten, die sie noch ausüben können. Sorgenfrei? Nein, das sind diese Menschen nicht. Geld ist nicht alles, aber ein halbwegs adäquates Einkommensniveau an Rente hilft weiter…

Es gibt hier ein Paradoxon: viele Erziehende sagen uns: „wir können jetzt auf Nichts verzichten, wir verdienen sowieso schon so wenig!“ Das verstehen wir. Was wir nicht verstehen, ist die Tatsache, dass zum Zeitpunkt der Rente das Einkommensniveau dramatisch unter dem jetzigen Niveau liegen wird – und jetzt reicht das Geld auch schon nicht…wie soll das später funktionieren? Den unangenehmen Gedanken auf später verschieben? Keine gute Idee …

Wir schaffen hier Bewusstsein – dies wird leider häufig mit „Druck“ verwechselt – man werde zum Abschluss gedrängt –

Ist es Druck, auf die Situation der Erziehenden im Alter sehr deutlich hinzuweisen?
Ist es Druck, zu sagen: „ jetzt ein wenig auf die Seite legen, wo es geht-wenn das nicht mehr geht: neu nachdenken…“
Ist es Druck, das Versorgungswerk mit seinen Leistungen, die geprüft aktuell die Besten für die Waldorfkindergärten in Deutschland sind, mit seinen Produkten im Kindergarten zu verankern?
Ist es Druck, dem Kindergarten bewusst zu machen, dass es wichtig ist, ein Versorgungswerk zu haben und damit alles über einen Träger abwickeln zu können, der geprüft der beste Träger für Waldorfkindergärten in Deutschland ist? (Vgl. hierzu die kleine Szene in Kassel)

Wir sind uns sicher: nein, es ist kein Druck, es ist ein immer wieder neues „Bewusst werden lassen“ von unangenehmen Themen, die weit in der Zukunft liegen, es bedarf grossen Vertrauens der Einrichtungen (fachlich und rechtlich sichert das eine Ausschreibung) in das Versorgungswerk, dass das, was da passiert, zum Wohle der Mitarbeitenden und auch zum Wohle der Vorstände ist – wir versichern Ihnen: schenken Sie uns dieses Vertrauen und wir dürfen Ihnen garantieren, dass wir sie nicht enttäuschen werden

Wir arbeiten stets bedarfsorientiert, analysieren den Ausdruck der Deutschen Rentenversicherung Bund und die private Situation sowie bestehende Vorsorgeverträge der Mitarbeitenden im Waldorfkindergarten. Dies bildet dann die Basis für ein Gespräch und auch eine Mustergehaltsabrechnung die wir (u.a.) fertigen. Häufig haben wir auch schon von der Empfehlung zu einer Versorgung abgesehen, weil die Situation einfach so war, dass es aktuell nicht passte.

Und dann gibt es noch ein Anliegen, das wir haben:

Speziell die Berufsgruppe der Erziehenden hat eine Berufsunfähigkeitsquote von 48% bei uns im Hause: das ist somit jede/r Zweite: sprich, Ihr direkter Kollege(-in). Alle die Menschen, die nach 1961 geboren wurden, erhalten keine staatliche Berufsunfähigkeitsrente mehr. Denken Sie bitte an Ihre eigene Absicherung für diesen Fall – auch hier erläutern wir mit Ihnen, ob dies sinnvoll ist oder auch nicht. Das Versorgungswerk hat für die Mitarbeitenden hier Lösungen – teilweise ganz ohne Gesundheitsprüfung – parat.